Nie wieder ist jetzt!
Vor genau 85 Jahren fand die Reichsprogromnacht in Deutschland statt. In dieser wurden nach einem Aufruf der NSDAP und deren Propagandminister Joseph Goebbels mehr als 1300 Jüdinnen und Juden getötet, zahlreicher Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte zerstört und tausende Jüdinnen und Juden verhaftet. Der Antisemitismus war 1938 auf einem neuen Höhepunkt und mündete in der Shoa, in der mehr als 6 Millionen Jüdinnen und Juden ihr Leben verloren.
85 Jahre nach der Reichsprogromnacht stehen wir einem aufflammenden Antisemitismus in Deutschland gegenüber. Jüdinnen und Juden werden auf offener Straße angefeindet, sie haben Angst in der Öffentlichkeit jüdische Symbole, wie einen Davidstern, zu tragen und in den Sozialen Netzwerken werden in jeder Minute neue antisemitische Gedanken geteilt.
In solchen Zeiten müssen wir mehr als je zuvor nach dem Ende des Nazi-Regimes zeigen, dass wir an der Seite der Jüdinnen und Juden stehen und dass sich die Gräueltaten der Reichsprogromnacht und der Shoa niemals wiederholen dürfen. Daher haben mein Landtagskollege Martin Balasus und ich heute Stolpersteine in Elmshorn geputzt. Jeder Stolperstein steht für einen deportierten Menschen, ein ausgelöschtes Leben. Diese kleinen Denkmäler auf den Straßen erinnern uns daran, dass hinter den Zahlen und Statistiken der Vergangenheit individuelle Schicksale und tragische Geschichten stehen.
Die Reinigung der Stolpersteine symbolisiert nicht nur den Respekt vor den Opfern des Holocaust, sondern auch unseren festen Entschluss, gegen jegliche Form von Antisemitismus vorzugehen. Als Politik, aber auch als Gesellschaft müssen wir dafür sorgen, dass „Nie wieder“ für immer eingehalten wird.