Besuch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Elmshorn
Ich war zu Besuch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Elmshorn. Gemeinsam mit der Chefärztin Ann Vetter habe ich mich über den Arbeitsalltag in der Klinik sowie die Entwicklung der Anzahl von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein, die von psychischen Krankheiten betroffen sind oder gar durch das System fallen, ausgetauscht.
Die Klinik behandelt Kinder ab fünf Jahren und Jugendliche. Im Rahmen der Therapie wird nicht nur ein Fokus auf das Kind selbst, sondern auch auf das soziale Umfeld gelegt.
Die Klinik bietet ebenso eine traumatherapeutische Behandlung an, weil ca. 80% der Jugendlichen aus der Jugendhilfe traumatische Erfahrungen gemacht haben.
Große Probleme bereiten der Klinik die sog. Systemsprenger. Die Anzahl hat zwar in den letzten Jahren nicht zugenommen, sie weisen aber teilweise ein deutlich höheres Aggressionspotential auf. Vor allem auch bei therapeutisch behandelten Kindern stellt die Klinik - sowohl bei Jungen, als auch bei Mädchen - eine höhere Gewaltbereitschaft fest. Klar ist: der Corona-Lockdown war hierfür mitverantwortlich und hat für vermehrte psychische Probleme bei Kindern & Jugendlichen geführt. Es ist nun vor allem wichtig, auch in der Schule mehr soziales Miteinander zu etablieren und soziale Rückstände aus der Pandemie aufzuarbeiten.